Risiko Sonnenstudio - Inzidenz von Hauttumoren im Kopf- und Halsbereich steigt

Etwa 250.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Hauttumoren im Kopf- und Halsbereich – und die Tendenz ist steigend. Aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG) ist das eine alarmierende Entwicklung. Da das Hauptrisiko für diese Tumoren die Sonnenexposition ist, warnen Expert:innen der DGMKG vor zu viel UV-Strahlung – momentan in den Wintermonaten – vor allem vor künstlicher UV-Strahlung in Sonnenstudios. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört die UV-Strahlung aus Solarien in die höchste Kategorie krebserregender Faktoren – damit sind Solarien ebenso krebserzeugend wie Tabak oder Asbest. Vor diesem Hintergrund raten DGMKG-Expert:innen dringend vor dem Besuch von Sonnenstudios ab. Wenn Tumoren im Kopf- und Halsbereich erstmals aufgetreten sind, lassen sie sich jedoch dank moderner Operationsverfahren und neuartiger, zielgerichteter Wirkstoffe oft sehr gut behandeln.

Häufigste Hauttumoren im Kopf- und Halsbereich: Basalzell- und Plattenepithelkarzinom

Hauttumoren im Kopf- und Halsbereich treten hierzulande vor allem in Form des Basalzellkarzinoms (BZK), einem Hauptkrebstyp, der sich mit perlweißen, haut- oder rosafarbenen Beulen zeigt, oder in Form des kutanen Plattenepithelkarzinomes (PEK) auf, bei dem sich häufig verhornte Knötchen auf der Haut zeigen. Auch das maligne Melanom/schwarzer Hautkrebs kommt recht häufig vor. Sehr selten tritt das Merkelzellkarzinom auf, bei dem die Tumoren in der Regel rötlich bis blauviolett gefärbt sind.

Behandlung von Hauttumoren im Hals-, Mund- und Kieferbereich erfordern interdisziplinäre Zusammenarbeit

Die Behandlung von Hauttumoren im Hals-, Mund- und Kieferbereich ist eine große medizinische Herausforderung, die nur interdisziplinär zu lösen ist: „Dermatologen, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg:innen, plastische Chirurg:innen, Onkolog:innen und Strahlenmediziner:innen arbeiten bei der Therapie Hand in Hand“, erklärt PD Dr. Dr. Jan D. Raguse, Experte der DGMKG. „Bei operablen Tumoren ist ein Eingriff das erste Mittel der Wahl. Dabei werden die betroffenen, erkrankten Hautstellen mit einer histographischen Kontrolle besonders exakt entfernt. Nach einer solchen Operation können Heilungsraten von weit über 95% erzielt werden.“ Für die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg:innen ist es bei den Operationen besonders zentral, die spätere Rekonstruktion des Gesichts im Hinterkopf zu haben. Im Gesicht – vor allem in sensiblen Zonen wie den Lidern oder der Nase – wenden die Spezialisten verschiedenste Transplantationsmöglichkeiten von Haut und Gewebe an, um den ästhetischen Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden. „Unser Ziel ist es dabei natürlich, das Gesicht des Erkrankten bestmöglich wieder zu rekonstruieren“, betont Raguse, Chefarzt der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/ Plastische Operationen an der Fachklinik Hornheide. Bei den Operationen kommen modernste Methoden zum Einsatz, auch wenn der häufig dargestellte gezüchtete Hautersatz leider noch nicht im Alltag angekommen ist. Nicht nur bei den Operationstechniken, sondern auch bei der Entwicklung neuer Medikamente hat es in den vergangenen Jahren starke Fortschritte gegeben. „Die modernen, zielgerichteten Wirkstoffe kommen vor allem bei weit fortgeschrittenen, immer wieder auftretenden oder metastasierten Tumoren zum Einsatz“, so Raguse. Insbesondere der bösartige schwarze Hautkrebs kann so mittlerweile über Jahre oder sogar Jahrzehnte stabilisiert werden.

Sonnenexposition als Hauptrisikofaktor für alle Hautkrebsarten im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich

Der Hauptrisikofaktor für alle Hautkrebsarten im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich ist die langjährige, intensive Sonnenexposition. Diese wird in der Haut „gespeichert“ und mit einer Verzögerung von vielen Jahren oder auch Jahrzehnten können dann schlimme Folgen – wie zum Beispiel Hautkrebs – auftreten. Besonders riskant ist dabei die Nutzung von Sonnenstudios mit künstlicher UV-Strahlung, die viele Deutsche auch in den kalten Wintermonaten gerne nutzen. Laut der Deutschen Krebshilfe erhöht die Nutzung von Solarien das Risiko an Hautkrebs zu erkranken jedoch nachweislich. So verdoppele sich beispielsweise für Personen, die bis zu einem Alter von 35 Jahren regelmäßig Solarien nutzen, das Risiko für schwarzen Hautkrebs. „Sonnenstudiobesuche sollten deshalb unbedingt reduziert werden“, sagt der DGMKG-Experte Raguse. Auch zu viel natürliche Sonnenstrahlung sei schädlich. Beim Sonnenbaden sollten deshalb immer eine Kopfbedeckung zum Einsatz kommen und Sonnencremes mit einem hohen Lichtschutzfaktor in ausreichender Menge genutzt werden.

Quelle: DGMKG

Mai - internationales Melanommonat

Hautkrebs kann jeden treffen, das maligne Melanom ist die häufigste Krebserkrankung junger Frauen.

Am 1. Mai, startet der offizielle Hautkrebs Monat.

In vielen Ländern der Welt wird dieser Monat genutzt, um das Bewusstsein („awareness“) der Bevölkerung auf dieses Thema zu lenken und Früherkennung ist dabei EIN wichtiger Bestandteil.

In Deutschland ist das HAUTKREBSSCREENING Teil der Krebsvorsorgeuntersuchungen, wird aber leider von vielen Menschen nicht genutzt! In Österreich wird von der KK 1x/Jahr ein Scan bezahlt..... wieviele Menschen nehmen das in Anspruch?

Dabei ist dies eine Untersuchung, die nicht wehtut.

Willkommen sind unbedingt Ideen zum Hautkrebs Monat Mai.

Was könnte sich für bereits Erkrankte verbessern?

Welche Projekte wären dafür nötig?

Was sind eure Wünsche, Anliegen, Bedürfnisse?

Wo gibt es Verbesserungsbedarf?

Gemeinsam können wir etwas erreichen und verändern !

(Das Bild wurde mir dankenswerterweise von Herrn Ralph Ruthe schon im Jahr 2020 für das Melanommonat Mai zur Verfügung gestellt! - Herzlichen Dank dafür!)

Trend der Entwicklung des bösartigen Melanomes in Österreich - 2015 - 2030

Das internationale Monat zur Aufklärung zum Hautkrebs geht, ohne nennenswert irgendwo irgendwas öffentlichkeitswirksam gelesen oder gehört zu haben. Einen Aspekt möchte ich trotzdem noch aufzeigen:

Der Trend der Entwicklung des bösartigen Melanomes in Österreich 2015 bis 2030 laut dem Bericht von Statistik Austria: Das bösartige (maligne) Melanom (schwarzer Hautkrebs) ist die gefährlichste Hautkrebsart. Basaliome und Spinaliome (weißer Hautkrebs) und Melanome anderer Organe als der Haut sind in der Analyse nicht enthalten. Das bösartige Melanom der Haut entwickelt sich schlechter, als aufgrund der demographischen Veränderungen zu erwarten wäre. Sowohl Inzidenz als auch Sterbefälle zei- gen steigende Trends. Derzeit erkranken jährlich rund 12 von 100.000 Menschen an Hautkrebs, etwas mehr Männer als Frauen. Die erwartete Entwicklung führt zu einem stärkeren Anstieg der Inzidenzraten bei den Männern als bei den Frauen. Insgesamt wurden 2009 in Österreich 1.327 bösartige Melanome der Haut diagnostiziert. Im Jahr 2030 werden es gemäß Trendvariante 2.551 sein, ein Plus von 92%. Während bei den Männern die Inzidenz um 139% steigt, nimmt sie bei den Frauen um 45% zu.
Die Zahl der Sterbefälle an bösartigen Melanomen der Haut steigt langfristig um drei Viertel von 313 im Jahr 2009 auf 543 (2030; +74%). Bei den Männern ist der prognostizierte Anstieg mit 89% deutlich höher als bei den Frauen mit 63%.
Nach Bundesländern differenziert sind nicht überall einheitliche Entwicklungen zu sehen. Während die Absolutzahlen der Neuerkrankungen in Wien entgegen dem Bundestrend bis 2030 sinken, sind in Salzburg und Vorarlberg überdurchschnittlich starke Zuwächse zu erwarten. Dies ist mit der unterschiedlichen Meldedisziplin und den daraus resultierenden Vollzähligkeitsunterschieden der Registerdaten zwischen den Bundesländern zu erklären. Bei den Todesfällen an Hautkrebs hatte Wien in der Vergangenheit einen Rückgang zu verzeichnen und künftig dann den schwächsten Anstieg aller Bundesländer.

 Für den Inhalt verantwortlich:
Priv.-Doz. Dr. Pamela Rendi-Wagner, MSc, Leiterin der Sektion III des BMG MR Dr. Magdalena Arrouas, stv. Leiterin der Sektion III des BMG
Autorinnen und Autoren:
Mag. Dr. Monika HACKL Mag. Alexander HANIKA Mag. Johannes KLOTZ Mag. Barbara LEITNER
Dipl.-Demogr. Nadine ZIELONKE alle: Statistik Austria

Das maligne Melanom - eine Information

Ursachen, Symptome und Therapien auf einen Blick: Das maligne Melanom der Haut, auch schwarzer Hautkrebs genannt, ist die bösartigste Form von Hautkrebs, Ursache ist meist zu hohe UV-Strahlung.

Hier finden Sie Informationen zu:

Häufigkeit

Ursachen und Faktoren

Symptome

Krankheitsverlauf

Therapie

Nachsorge

Häufigkeit

Das maligne Melanom der Haut, auch schwarzer Hautkrebs genannt, ist die bösartigste Form von Hautkrebs. Es tritt bei Männern am häufigsten am Rücken, bei Frauen bevorzugt an den Unterschenkeln auf. Jedes Jahr erkranken in Deutschland mehr als 21.000 Menschen an einem malignen Melanom, darunter ca. 10.000 Frauen und etwa 11.000 Männer. Darüber hinaus gibt es etwa weitere 9000 Menschen bei denen Frühformen des Melanoms festgestellt werden. Das Risiko, im Laufe des Lebens ein Melanom zu entwickeln, beträgt in Deutschland etwa 1:500, in Australien bereits 1:50. Besonders oft betroffen sind Menschen im mittleren Lebensalter zwischen 45 und 60 Jahren. Melanome können trotz fehlender Beschwerden und einer relativ geringen Größe bereits frühzeitig Tochtergeschwülste ( Metastasen) in Lymphknoten sowie anderen Organen bilden. Entscheidend für die Prognose ist eine frühzeitige Entfernung des Tumors.

Ursachen und Risikofaktoren

Das Melanom geht von den pigmentbildenden Zellen der Haut oder Schleimhaut, den so genannten Melanozyten, aus. Als Ursachen gelten eine starke UV-Belastung mit wiederkehrenden Sonnenbränden (insbesondere im Kindesalter) sowie eine erbliche Veranlagung.

Da sich jedes dritte Melanom aus einem bereits vorhandenen Leberfleck entwickelt, gilt ein besonderes Augenmerk der Zahl und dem Aussehen der Leberflecken am Körper. Grundsätzlich gilt jedoch auch: je mehr Leberflecken vorhanden sind, desto größer ist das Melanomrisiko. Die steigenden Erkrankungszahlen in den letzten drei Jahrzehnten werden in erster Linie auf Veränderungen der Freizeitgewohnheiten und die erhöhte Lebenserwartung zurückgeführt. Die lange Zeit herrschende Vorstellung "Braunsein = Gesundsein" konnte trotz vieler Aufklärungskampagnen noch nicht ausreichend korrigiert werden. Heute wissen zwar immer mehr Eltern, dass sie ihre Kinder der Sonne nicht ungeschützt aussetzen dürfen, dennoch steigt die Zahl der Neuerkrankungen jedes Jahr weiter an, da sich Veränderungen des Verhaltens wahrscheinlich erst nach einer längeren Latenzzeit auf die Häufigkeit von Melanomen auswirken werden.

Aussehen und Symptom

In der Regel haben Patienten mit einem malignen Melanom der Haut zum Zeitpunkt der Diagnosestellung keine Beschwerden. Gelegentlich führen Juckreiz oder eine kleine Blutung aus dem Tumor zu einem Arztbesuch.
Maligne Melanome der Haut können sich in ihrem Aussehen sehr voneinander unterscheiden. Meist handelt es sich um dunkle, braune oder schwarze Flecken. Sie können flach, erhaben (über die Hautoberfläche hinaus gehend) oder knotig sein.

Bemerken Sie eine der folgenden Veränderungen an der Haut, sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen:

Ein Muttermal ist oder wird im Lauf der Zeit dunkler als andere Male.

Die Farbe (Pigmentierung) innerhalb eines Mals ist unterschiedlich, neben hellen finden sich auch dunklere Anteile.

Ein bekanntes Muttermal fängt an zu wachsen.

Ein Muttermal sieht anders aus als alle anderen.

Ein Mal fängt an zu jucken, zu nässen oder zu bluten.

Der Hautarzt wird den verdächtigen Hautfleck mit einem Auflichtmikroskop ( Dermatoskop) untersuchen. Dabei handelt es sich um eine stark vergrößernde Lupe mit eingebauter Lampe, die an die Hautoberfläche gehalten wird.

Entsteht bei dieser Untersuchung der Verdacht auf ein malignes Melanom, wird der entsprechende Bereich in der Regel entfernt und unter dem Mikroskop begutachtet. Erst diese Untersuchung kann die Diagnose endgültig sichern

Diagnose

Besteht der Verdacht, dass es sich bei einer auffälligen Hautveränderung um ein Melanom handeln könnte, wird der behandelnde (Haut-)Arzt weitere Schritte einleiten. Zunächst wird er sich ein Bild von ihrem allgemeinen Gesundheitszustand machen (Anamnese) und nach Krebsfällen in der Familie fragen. Endgültigen Aufschluss darüber, ob es sich bei verdächtigem Gewebe um Krebs handelt, bietet eine Biopsie – also das Entfernen des verdächtigen Hautbezirks und die anschließende mikroskopische Untersuchung.

Bestätigt sich der Krebsverdacht, schließen sich eine Reihe weiterer diagnostischer Untersuchungen an, z. B. Bluttests und bildgebende Verfahren (Ulatraschall, Röntgen, Computertomographie, Kernspintomographie, Skelettszinigramm). Bildgebenden Verfahren können Hinweise darauf geben, ob sich in Lymphknoten oder anderen Organen Metastasen gebildet haben.

Krankheitsverlauf

Ist ein Melanom noch dünn und wächst nur in der Oberhaut, sind die Heilungschancen bei 100%. Dringt der Tumor in die zweite Hautschicht, die so genannte Lederhaut, vor, bekommt er möglicherweise Zugang zu den Blut- und Lymphgefäßen und kann sich dadurch ggf. im ganzen Körper ausbreiten. Die Krebszellen können vom Blut in andereOrgane (z.B. Lunge, Knochen, Leber, Gehirn) und von der Lymphe in die Lymphknoten transportiert werden. Dort wachsen dann Tochtergeschwülste, so genannte Metastasen, heran.

Je tiefer ein Tumor in die Haut eingewachsen ist, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass er Krebszellen gestreut hat. Der weitere Verlauf der Erkrankung wird dann von der Wachstumsgeschwindigkeit der gestreuten Krebszellen bestimmt.

Therapie

Operation

Ein malignes Melanom muss durch eine Operation vollständig entfernt werden. Die Größe der notwendigen Operation richtet sich nach der feingeweblich bestimmten Dicke des Tumors.

Ist der Tumor mehr als einen Millimeter dick, sollte zusätzlich der im Lymphabfluss der betroffenen Hautregion erstgelegene Lymphknoten (auch Schildwächter-Lymphknoten oder "Sentinel Lymph Node“ genannt) operativ entfernt und untersucht werden. Dieses gilt auch für Tumore zwischen 0,75 und 1,0 mm Dicke wenn bestimmte weitere Risikofaktoren vorhanden sein sollten. Diese Untersuchung des Schildwächter-Lymphkotens ermöglicht eine bessere Vorhersage des Krankheitsverlaufs und hat ggf. auch Auswirkungen auf weitere Operationen oder eine medikamentöse „ adjuvante“Behandlung. Sind also bereits Lymphknoten von Tumorzellen befallen, sollten die nahegelegenen Lymphknoten vollständig entfernt werden.

Adjuvante Therapie

In Deutschland wird bei Melanomen von mehr als 2 mm Eindringtiefe ("vertikale Tumordicke") eine Immuntherapie mit Interferon alpha empfohlen, die zusätzlich zur Operation ("adjuvante" Therapie) durchgeführt wird. Interferon alpha regt das körpereigene Abwehrsystem an, eventuell verbliebene, nicht sichtbare Tumorzellen zu bekämpfen. In verschiedenen Studien konnte nachgewiesen werden, dass die Gabe von Interferon-alpha bei Patienten mit einem erhöhten Metastasierungsrisiko zu einer Verlängerung des Überlebens führen kann. Die genaue Form der Interferon-Therapie muss mit dem behandelnden Arzt individuell besprochen werden, da hier Wirkung und mögliche Nebenwirkungen gegeneinander abgewogen werden sollten.

Behandlung bei Metastasen

Haben sich bereits Tochtergeschwülste in inneren Organen gebildet (z.B. Lunge, Knochen, Leber, Gehirn) können neben der Operation Strahlentherapie, Immuntherapien und auch unter bestimmten Voraussetzungen, die so genannte „Targeted Therapy“ (zielgerichtete Behandlungen) angewendet werden. Einer Chemotherapie, sowie kombinierten Chemo-Immuntherapien kommt inzwischen in den meisten Fällen eine Nachrangige Bedeutung zu.

Im Sommer 2011 wurde eine neue immunologische Behandlung mit der Substanz (Ipilimumab) für das metastasierten malignen Melanoms zugelassen. Diese Substanz führt bei einem Teil der Patienten zu einem langen oder dauerhaften Verschwinden der Melanommetastasen. Dabei scheint, wie bei allen Behandlungen des fortgeschrittenen Melanoms wichtig zu sein, dass die Behandlung zu einem möglichst frühen Zeitpunkt beginnen kann.

Eine weitere Immuntherapie, die bei den Fachleuten für große Aufmerksamkeit gesorgt hat und die beim metastasierten malignen Melanom zu guten Ergebnissen führt, sind die PD-1 Antikörper Pembrolizumab und Nivolumab.. Bei einem Teil der Patienten müssen jedoch vorher andere Behandlungen z.B. mit Ipilimumab oder einem BRAF-Inhibitor (s.u.) durchgeführt worden sein..

Eine zweite bahnbrechende Therapie, die 2011 für metastasierte Melanompatienten zugelassen wurde, heißt Vemurafinib und kommt aus der Gruppe der so genannten „Targeted Therapy“, der gezielten Therapie gegen Melanomzellen. Eine weitere Substanz mit gleicher Wirksamkeit und etwas anderen Nebenwirkungen (Dabrafenib) wurde im Herbst 2013 zugelassen. Diese Substanzen werden bei Patienten angewendet, bei denen in der Melanomzelle eine bestimmte genetische Veränderung (B-RAF-Mutation) gefunden werden kann. Bei diesen Substanzen können häufig hohe Ansprechraten (Verkleinerung der Tumoren) erreicht werden. Bei einem Teil der behandelten Patienten scheint ebenfalls ein Langzeitüberleben durch diese Behandlung möglich. Die Wirkungen von Vemurafenib und Dabrafenib können noch weiter verbessert werden wenn Sie zusammen mit einer weiteren Behandlung, einem sogenannten MEK-Inhibitor gegeben werden können. Eine Zulassung der Kombination dieser beiden Substanzgruppen wird für das Jahr 2015 erwartet.

Für eine Chemotherapie stehen verschiedene Substanzen zur Verfügung (z.B. Dacarbazin, Temozolomid, Fotemustin, Carboplatin, Paclitaxel). Eine langzeitüberleben ist durch diese Therapien nur sehr selten möglich. Allerdings kann eine Rückbildung der Metastasen erreicht werden, so dass sich die tumorbedingten Beschwerden lindern lasen.

Weil die derzeit zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten bei fortgeschrittenen malignen Melanomen trotz der neuen Substanzen in ihrer Wirksamkeit weiterhin begrenzt sind, wird Betroffenen Patienten auch die Teilnahme an klinischen Studien empfohlen. Die deutschen Leitlinie zur Versorgung von Melanompatienten weist ausdrücklich darauf hin, dass die Teilnahme an klinischen Studien bei fortgeschrittenem Melanom mit Metastasierung in innere Organe (Stadium IV) erfolgversprechend ist. Im Zentrum der Melanomforschung stehen insbesondere weitere Immuntherapien, die das Immunsystem gegen die Krebszellen aktivieren sollen, Wirkstoffe in Form so genannter monoklonaler Antikörper und kombinierte Therapien mit immunologischen Medikamenten und der „Targeted Therapy“, sowie die Kombination von verschiedenen Substanzen dieser gezielten Therapie (Targeted Therapy) gegen Melanomzellen. Diese Kombinationstherapien stellen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine weitere Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten beim fernmetastasierten Melanom dar.

In zertifizierten Hautkrebszentren wird eine interdisziplinäre, gut abgestimmte und individualisierte Therapie auf höchstem Niveau ermöglicht. Da die Behandlung des metastasierten Melanoms immer komplexer wird gehört sie in die Hände von Experten.

Nachsorge

In welchen Abständen Nachkontrollen beim Hautarzt nach primären Behandlung eines Melanoms nötig werden, hängt von der Art und dem Ausmaß des Tumors ab.
Die allgemeinen Empfehlungen der
deutschen Melanom-Leitlinie berücksichtigen Stadium und Tumorgröße sowie die Tatsache, dass ein Wiederauftreten von Melanomen in den ersten fünf Jahren am häufigsten ist (inzwischen liegt diese Leitlinie auch als gut verständliche Patientenleitlinie vor). Da Rückfälle aber auch später noch möglich sind, wird generell eine Nachsorge über zehn Jahre empfohlen.

Stadium IA (Tumordicke ≤ 1 mm ohne Ulzeration, keine Metastasen)

Körperliche Untersuchung: 1. - 3. Jahr, alle sechs Monate; 4. - 10. Jahr einmal jährlich

Stadium IB-IIB (Tumordicke ≤ 1 mm mit Ulzeration oder erhöhter Mitoserate oder > 1 mm mit und ohne Ulzeration des Tumors, sowie Tumordicke > 4 mm ohne Ulzeration, keine Metastasen)

Körperliche Untersuchung: 1.-3. Jahr alle drei Monate; 4+5 Jahr zweimal jährlich und 6.-10. Jahr ein bis zweimal jährlich.

Sonographie der Lymphknoten: 1.-3. Jahr alle sechs Monate; wenn keine SLND durchgeführt wurde häufiger.

Bestimmung von Protein S 100 im Blut: 1.-3. Jahr alle drei Monate.

Stadium IIC (Tumore über 4 mm mit Ulzeration) und Stadium III (mit Lymphknotenmetastasen)

Körperliche Untersuchung: 1.-5. Jahr alle drei Monate; 6.-10. Jahr alle sechs Monate.

Sonographie der Lymphknoten: 1.-3. Jahr alle drei Monate 4.+5. Jahr alle bis sechs Monate.

Bestimmung von Protein S 100 im Blut: 1.-3. Jahr alle drei Monate 4.+5. Jahr alle sechs Monate.

Weitere bildgebende Untersuchungen (Schnittbildverfahren(z.B. CT des Bauches, der Lunge, MRT des Kopfes): 1.-3. Jahr alle sechs Monate.

Stadium IV (mit Metastasen in anderen Organen)

Individuell an den Krankheitsverlauf angepasste Nachsorge        Nach der Akutbehandlung kann eine Rehabilitation sinnvoll sein. Bei körperlichen Beeinträchtigungen bekommen die Patienten Hilfestellungen, um im Alltag besser zurecht zu kommen. Aber auch für die seelische Verarbeitung der Erkrankung kann kompetente Unterstützung hilfreich sein.

 

 

Quellen:
Leitlinienprogramm Onkologie: S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Melanoms. Kurzversion 2.0 - Juli 2016
R. M. Szeimies, A. Hauschild, C. Garbe, R. Kaufmann, M. Landtaler (Hrsg.): Tumoren der Haut: Grundlagen - Diagnostik - Therapie, Thieme Verlag 2010

Fachliche Beratung
Dr. Peter Mohr

Dermatologisches Zentrum Elbeklinikum Buxtehude

zum Monat der Aufklärung zum Hautkrebs/Melanom

Der Mai, so verregnet er in diesem Jahr auch ist, ist der "internationale Monat zur Aufklärung des Hautkrebses" – auch als Melanom bekannt.

Als ich im September 2016 die Diagnose "Sie haben Hautkrebs" von meinem behandelnden Arzt bekam, konnte ich nichts damit anfangen und meine Reaktion war tatsächlich, zur Verblüffung des Doktors ein wenig naiv:”Machen Sie etwas, ich habe gar keine Zeit, dass ich sterbe. Bei meinem vollen Terminkalender komme ich noch zu spät zu meinem Begräbnis.”

Nun, jede von dieser Erkrankung betoffenen Person hat eine eigene Strategie, damit umzugehen. Ich habe jene gewählt, was nicht bedeutet, dass diese für alle und jeden gut und richtig ist.

Leider gibt es wenig bis sehr wenig Aktivitäten von Seiten der Österreichischen Krebshilfe zu diesem Thema in diesem Monat, daher ist es auch schon beinahe zwingend notwendig, einen Selbsthilfeverein, am besten innerhalb der "Österrreichischen Krebshife" zu gründen.

Dass sich, bedingt durch Klimawandel, warum dieser jetzt eintritt, ob durch Mensch verursacht, aus natürlicher Ursache, eine Mischung davon, keine Ahnung, für diesen Fall auch komplett irrelevant, in Zukunft die UV-Belastung erhöhen wird, ist Fakt. Daraus ergibt sich für zukünftige Zeiten, dass sich das Risiko, an einem Melanom zu erkranken, erhöhen wird.

Nein, der Hautkrebs ist keine latent vorhandene, chronische Erkrankung. Dieser Krebs ist, obwohl sich Gott sei Dank viel getan hat auf dem medizinischen Gebiet, immer noch ein tödlich Enden könnender.

Eine Statistik aus dem Jahr 2015 zeigt, dass immerhin 97 Prozent der Melanompatienten die Fünfjahreserlebensgrenze erreichen. Aber man darf, bei dieser guten Nachricht nicht vergessen, drei Prozent sterben vor dieser ominösen Fünfjahresgrenze. Und jedes Prozent ist ein Prozent zuviel.

Daher wird es immer wichtiger, sich vor der Sonne zu schützen. Vor allem kleine Kinder und Jugendliche.

Jeder Sonnenbrand, den man als Kind bekommen hat, ist einer zuviel, da er ein Schritt in Richtung Hautkrebs sein kann.

Mai - internationales Melanommonat

Mai, das internationale Monat für die Aufklärung von Hautkrebs sowie das "Monat zum Schutz vor Melanom"

Melanom - die Haut, das größte Organ des Menschen;

Das maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs) ist ein besonders bösartiger Tumor, der von den pigmentbildenden Zellen (Melanozyten oder Nävuszellen) der Haut, seltener der Schleimhaut, der Aderhaut des Auges oder den Hirnhäuten ausgehen kann. Maligne Melanome können sich spontan auf vorher völlig normaler Haut oder auf dem Boden eines vorbestehenden Nävuszellnävus (Leberfleck, Muttermal) entwickeln. 

Bei ca. 2 % aller Patienten mit malignen Melanom kann der Primärtumor trotz ausführlicher Diagnostik nicht gefunden werden, dann spricht man von einem primär okkulten Melanom.

Bei Fragen oder Befürchtungen schreiben Sie einfach an mich: entweder über meinen Kontakt hier oder an E-Mail-Adresse: helmut.markus1@gmail.com - vielleicht kann ich ein wenig weiterhelfen.

 

 

Neueste Kommentare

13.05 | 11:35

vielen herzlichen Dank für die rasche und kompetente Hilfe!

13.02 | 20:28

12.02 | 10:57

Interessante Dinge! Tolle Seite!

13.01 | 12:12

Sehr geehrter Herr Helmut Markus,
Bezüglich meiner Tochter die ein bds. angeborenes LyÖ an den UE hat haben wir bereits vor 2-3a einmal Kontakt gehabt. Ich bitte um Rückruf/Email zwecks eines Termins

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