"Ein Sommer wie damals"

Sommer 2006

Für einen Sportmasseur kann ein Sommer gemütlichen Urlaub bedeuten, oder aber auch ziemliche Reisestrapazen und Stress bringen. Doch muss ich den Begriff „Sommer“ etwas ausdehnen, um die Zusammenhänge besser augenscheinlich zu machen.

Für mich begann dieser besagte Sommer schon Anfang Mai, als sich mir die Möglichkeit bot, von 10. bis 20. bei den ISAF-World-Sailing-Games am Wettkampfort Podersdorf als „Stationsmasseur“ zu arbeiten.

Für mich total überraschend war, dass  kaum einer der vielen SpitzensportlerInnen eine Ahnung hatte, wozu ein Masseur wirklich da war – somit war meine erste Tätigkeit, soviele Akteure wie möglich anzusprechen, sie aufzumuntern, mich doch nach den Regatten zu besuchen. Zehn (an)spannende Wettkampftage konnte ich mit der Segel-Weltelite arbeiten, konnte viel Neues für mich entdecken und viele neue Leute – Sportler und Funktionäre kennenlernen. US-Athletinnen, Britinnen, Deutsche, Österreicherinnen und viele mehr, sie alle kamen, um sich betreuenund massieren zu lassen.

Überraschenderweise wurde ICH sogar von der Wettkampf-Jury befragt, ob an einem stürmischen Tag (es war der 3. Wettkampftag) überhaupt gestartet werden sollte. Wie der körperliche Zusstand der Athletinnen sei... - Auf mein Anraten wurde der Ruhetag vorverlegt.

Ich konnte dann sogar mithelfen, eine Weltmeisterin zu küren. Tatsächlich war das der Abschluß und mein persönliches Higlight dieser Weltmeisterschaft.

Die Steuerfrau des deutschen Segelbootes, welches in Podersdorf ihre Regatten durchfürten, hatte sich beim Aufwärmen oder Segelboot-startklarmachens (so genau kam das für mich nie heraus), das Daumengrundgelenk ausgekugelt. Sofort zum Arzt, dieser rief die Rettung, die Rettung wieder brachte die Sportlerin sofort ins Krankenhaus. Im Krankenhaus wurde natürlich und sicherheitshalber nach Vorschrift gehandelt und eine (gefühlt) riesengroße Schiene zur Stützung und Schonung des Handgelenkes und des besagten, verletzten Daumengrundgelenkes,  angelegt, die Sportlerin zur obligaten 6-wöchigen Tragedauer dieser Schiene verdonnert. Zurück zum Wettkampfort kam sie verdattert und verzweifelt zu mir, dem Sportmasseur, scheinbar ihr "Retter in der Not". Mit diesem Ding am Arm könne sie unmöglich  am anstehenden Medail-Race teilnehmen. Sie hatte sehr gute Aussichten auf einen Medaillienplatz – rein traumrechnerisch sogar auf Platz 1. Ohne Träume und realistisch auf Platz Drei. Die Verzweiflung war, wie gesagt, riesengroß, so knapp an einer WM-Medaille, war ich ihre letzte Hoffnung. Auf ihre Verantwortung und  meiner Neugierde hin nahmen wir die Schiene herunter und ich bastelte ihr einen wunderschönen, lehrbuchmäßigen Tapeverband, um dieses schwer beleidigte Daumengrundgelenk zu stützen und das Boot mit ihr am Steuer kam im letzten Moment zur Startlinie zurecht.

Schlußendlich wurde das Rennen mit ihr gestartet. Was dann kam, war wirklich reines Wunder, fast Zauberei. Bei der Fahrt vom Start zur Wendetonne fuhr „mein“ deutsches Team einen total anderen Kurs als die Konkurrenz, waren sensationell Erste, wendeten auch am ersten Platz liegend. Und dann,ganz unerwartet schlug der Wind um. Das ganze übrige Feld kämpfte mit einem sehr starken Gegenwind, um nicht zu sagen mit einem Gegensturm, zur Wendeboje. Das deutsche Boot hingegen hatte diese Boje schon hinter sich gelassen und den Sturm in Fahrtrichtung. Hätte für Platz Drei locker gereicht. Aber irgendwer wollte da scheinbar noch mehr. Das Ziel des führenden deutschen Bootes vor Augen, das gesamte Feld weit abgeschlagen vor den schon feststehenden deutschen Siegerinnen, schlief der Wind  komplett ein. Die Führenden konnten noch mit dem restlichen Schwung gerade noch die Ziellnie überfahren. Der Rest der Wettkampfflotte blieb auf der Strecke einfach liegen. Und musste in dieser Flaute warten. Da es in den Wettkampfregeln des internationalen Segelverbandes sowas wie eine „Karenzzeit“ gibt, wurden alle teilnehmdenden Mannschaften, welche noch ohne Wind auf der Strecke festsaßen, nach Ablauf dieser Zeit disqualifiziert. Das heißt, alle bekamen die doppelten Strafpunkte des letzten Platzes aufgebrummt. Sieger also einen Minuspunkt, alle anderen dreißig Minuspunkte. Somit ging dieser Weltmeistertitel mit kräftiger Hilfe eines österreichischen Sportmasseurs und des österreichisch-ungarischen Windes, nach Deutschland.

Nach diesem „Sommerzwischenspiel“, sozusagen die Aufwärmrunde des Sommers, stürzte ich mich in die „heiße“ Phase zurück auf die Schulbank – d.h. Lernphase der „Heilmasseuraufschulung“, um diese am 1. Juni abzuschließen.

Nach diesem Erfolgserlebnis konnte ich noch  eine relativ kurze ruhige Zeitspanne genießen, um ab Ende des Monats Juni so richtig loszulegen.  Ich fuhr mit den Sportlern des österreichischen Segelverbandes zur Yngling-Weltmeisterschaft, welche in Frankreich vor La Rochelle stattfand – die Möglichkeit, diese Reise mitzumachen, eröffnete sich schon im Mai bei den ISAF-World-Sailing-Games (s.o.) – dort hatte ich die Gelegenheit, unter den vielen Teilnehmerinnen die neuseeländische (Yngling-Damen-)Weltklasse-Mannschaft zu betreuen (2. Platz in der Yngling-Weltrangliste) sowie den Präsidenten der österreichischen Yngling-Segler kennenzulernen, der mich kurzerhand einlud, in Frankreich dabeizusein. (Um die österreichischen und die neuseeländischen Sportler/Sportlerinnen zu betreuen)

Die Yngling-WM in La Rochelle/Frankreich wurde in zwei Gruppen ausgetragen, "Damen olympisch" sowie "offene Klasse". Österreich war mit fünf Teilnehmern ausschließlich in der offenen Klasse vertreten, wo eine wahre Armada an Dänen (15 Mannschaften) und Niederländern (11 Mannschaften) um die Plätze kämpfte, insgesamt gab es 42 Teams aus 9 Nationen in dieser "offenen Klasse".

Das größte Problem war die Hitze. Temperaturen ab 35 Grad Celsius waren normal und meine Arbeit verlagerte sich in die frühen Vormittags- bzw. späten Nachmittagsstunden.

Neben den bereits erwähnten Teams aus Österreich und Neuseeland betreute ich im Verlauf dieser Weltmeisterschaft die Crews aus der Schweiz und aus Australien. Einer meiner persönlichen Höhepunkte dieser Weltmeisterschaft war, dass ich mit dem Betreuerboot der Neuseeländerinnen mitfahren durfte und diesen, leider nicht sehr publikumsfreundlichen Sport, hautnah erleben zu können. Und - mitten in ein starkes Gewitter kam.

Für mich war es aber wiederum sehr erstaunlich zu sehen, dass in einer olympischen Sportart (YNGLING-Damen) praktisch keine Sportlerin Erfahrung mit physiotherapeutischen bzw. regenerativen Maßnahmen hatte. Die heimischen Segler schlugen sich beachtlich, zwei Teams kamen in die Top Ten: Der Weltmeister 2001, Christoph Skolaut belegte knapp hinter dem Weltmeister 2005 Maarten Jamin-Kampen den 8. Platz, Martin Lutz folgte auf Platz 9.

Bei den Damen gewann das spanische Boot punktegleich vor der deutschen Crew. Die Siegerin des Vorjahres, das Boot aus den Vereinigten Staaten, kamen auf Platz drei – „mein Boot“, Neuseeland, belegte leider nur den sehr enttäuschenden 16. Platz.

Aber noch immer stand der Arbeitssommer 2006 erst am Anfang. Am 9. Juli zu Hause angelangt, hatte ich etwas mehr als 3 Tage - oder genau 91 Stunden - Zeit, mich auf die nächste Reise in den Süden vorzubereiten.

Am 13. Juli flog ich via Mallorca nach Lissabon zur B-Gruppen-Basketballeuropameisterschaft der männlichen U-20-Mannschaften. Dieser Wettkampf wurde im Stadionkomplex von Benfica Lissabon veranstaltet – hervorragende Organisation rundherum. Ein Detail: Zur Eröffnung wurden wir mit einer Polizei-Eskorte durch den Lissaboner Abendverkehr geleitet. Aber bevor wir dort ankamen, wurde die österreichische Mannschaft zu einem Empfang in die österreichische Botschaft zu einem Empfang der österreichisch-portugiesischen Gesellschaft gebeten.

In 10 Tagen 8 anstrengende Spiele, da waren die Sportler und natürlich auch ich sehr gefordert, den Erwartungen des Verbandes und der mitgereisten Fans (Mindestens ein Top-8 Platz musste schon herausschauen!) gerecht zu werden.

Wir hatten auch die Ehre, das Eröffnungsspiel gegen den Gastgeber zu bestreiten und verloren unglücklich mit einem Punkt Differenz. Die nächsten zwei Gruppenspiele wurden aber zum Teil souverän gewonnen, so zogen wir als Gruppensieger in die Viertelfinalphase ein. Dort hatten wir aber leider nichts mehr zu bestellen – bis auf einen Sieg gegen Belgien verloren wir danach alle Spiele. So belegte Österreich in dieser Europameisterschaft Platz Acht. Leider mussten wir im vorletzten Spiel einen schwerverletzten Spieler – Riss des vorderen Kreuzband im linken Knie, und das ohne „Feindeinwirkung“ - beklagen.

Somit kam ich zu einer Blaulichtfahrt durch Lissabon im abentlichen Straßenverkehr vom Benfica-Stadion zum nächstgelegen Spital. Dort wiederum durfte ich mit dem verletzten Spieler alle Stationen (vom Empfang über Wartebereich bis Röntgen und Befundbesprechung) durchlaufen mit dem eher seltsamen Gefühl, da ich leider der portugiesischen Sprache nicht möchtig war, die behandelnde Ärztin wiederum neben ihrer Muttersproache nur französisch sprach - so unterhielten wir uns, zur Erheiterung des Patienten in bruchstückhafter, medizinischen Latein-Sprache.

Sonst hatte ich vor allem nach den Spielen alle Hände voll zu tun, um die Spieler möglichst schnell durch regenerative Massagen wieder auf Vordermann zu bringen. Am 24. Juli flogen wir, wieder via Mallorca, zurück nach Wien-Schwechat.

Noch reichte es mir in diesem Sommer nicht. Schon am 27. Juli um 8.45 Uhr (knapp 60 Stunden nach Ankunft aus Portugal) war wieder Treffpunkt Flughafen Wien-Schwechat angesagt. Dieses Mal ging es nach Sibiu (Hermannstadt) in Rumänien, Schauplatz der diesjährigen U-18-Basketballeuropameisterschaft der Gruppe B/männlich.

19 Mannschaften versuchten ins Finale zu gelangen, um den Aufstieg in die A-Gruppen-Europameisterschaft zu schaffen, das bedeutete in 12 Tagen neun herausfordernde und anstrengende Spiele.

Vorerst war die Euphorie sehr groß und so gelang es, die ersten 3 Spiele zu gewinnen und somit vor dem letzten Gruppenspiel den Aufstieg unter die ersten 8 und somit die Viertelfinalphase vorzeitig zu schaffen. Danach leider wieder das selbe Bild wie in Lissabon. Bemüht, aber verkrampft und unglücklich spielten die Österreicher und so schafften wir – mit einem Sieg (schon wieder) gegen Belgien im letzten (Platzierungs-)Spiel den 7. Platz .

Aufsteiger waren, nicht überraschend, mit einem phantastisch-fanatischen Publikum im Rücken, Gastgeber Rumänien und Estland.

Wir traten am 9. August, alle unverletzt geblieben, die Heimreise an. Glücklich gelandet, mussten wir feststellen, dass der Großteil unseres Gepäckes in Sibiu zurückgeblieben war.  Nichtsdestotrotz fuhr ich in einen kurzen, intensiv genützten 5-tägigen Kurzurlaub, um am 15. August im Lehrsaal in der SiAk Traiskirchen dem Vortragenden des Kurses „Lehrbeauftragter Heilmasseur“ zu lauschen. Nach dem letzten, spannenden und sehr denkintensiven Kurswochenende (19./20. 8.) hatte ich dann noch knapp 3 Tage Zeit, um mich auf das nächste und zum Glück letzte Event des Sommers 2006 vorzubereiten.  Ich war vom Basketballverband gebeten worden, die Nationalmannschaft in Dublin/Irland beim letzten Vorbereitungsturnier vor der Qualifikationsphase zur Europameisterschaft 2008 zu betreuen. Treffpunkt am Mittwoch, 23. August, war in Klosterneuburg. Zum Start der Vorbereitung auf das Turnier in Dublin , zwei Tage nur regenerative Arbeit mit den Spielern. 25. August, Treffpunkt Wien-Schwechat, 10.00 Uhr. In Dublin erwartete die Mannschaft, neben einer sehr noblen Unterkunft  ein sehr starkes Wochenende - 3 Spiele in 3 Tagen, dazwischen Training. 2 Spiele gegen Norwegen, ein Spiel gegen Irland. Ich wurde eines Morgens damit überrascht, dass ich nicht mehr wusste, wo ich gerade war. Frankreich? Portugal? Rumänien? Erst ein Blick aus dem Fenster, auf den Golfplatz, zeigte mir, dass ich gerade in Irland zu sein habe. Das Team schloss die Vorbereitung auf die eine Woche später beginnende EM-Qualifikation mit 2 Siegen (gegen Norwegen) und einer Niederlage (gegen Irland) ab. Neue Verletzungen gab es glücklicherweise keine, dafür stand auf meinem Stundenplan wieder jede Menge Regenerationsmassagen.   

Am Montag, 29. August, ging für mich ein besonders arbeitsintensiver und trotzdem aussergewöhnlicher, wunderbarer Sommer zu Ende, ab sofort hieß es,  intensiv, rasch und konzentriert für die Prüfung zum „Lehrbeauftragen Heilmasseur“ zu lernen, da ich doch einige  Stunden durch meine Reisetätigkeit versäumte.

Abschließend kann ich als Resümee feststellen, dass die Ausbildungsarbeit, die in Österreich auf dem Gebiet der Sportmassage geleistet wird, keinen internationalen Vergleich zu scheuen braucht. Die Sportmasseure aus Österreich sind (international) gerne gesehen, gefragt und anerkannt.

Ein Tipp noch zum Abschluss: Jeder Sportmasseur, der Zeit (und am besten keine Familie) hat, sollte sich unbedingt trauen, den Schritt hinaus aus Österreich ins internationale Geschehen zu wagen!

Sommer 1997 - Trainingscamp USA

Auf Einladung der US-Soccer-Organisation der Region III (USA-Ostregion)/ODPIII,  konnte ich bei einem Nachwuchstrainingslager als Gastmasseur teilnehmen. Ort dieses Trainingscamps war die Rider-University in Lawrenceville. Eine Woche konnte ich mit 3 US-amerikanischen Kolleginnen und Kollegen ungefähr 300 Jugendliche betreuen. Für mich war unter anderem komplett neu und auch faszinierend, dass es kein Problem gab, irgendwelche Wünsche bezüglich Massage- oder Verbandsmateriol zu bekommen. Alles, vom Tape bis zu den Eiswürfeln gab es in ausreichendem Übermaß. Ob Pflaster oder tragbare Dusche, egal, binnen kürzester Zeit wurde besorgt, was als Wunsch geäußert wurde. Stichwort "tragbare Dusche", ja tatsächlich war dieses Utensil bitter nötig - die Hitze war unerträglich und einige Trainingseinheiten mussten wegen diesen allzuhohen vorherschenden Temperaturen abgesagt werden. Die Aktiven waren manchmal leider etwas zu übereifrig bei der Sache und so musste vorwiegend wegen Hitzeschlages Erste Hilfe geleistet werden. Klassische Fußballverletzungen gab es praktisch keine. Wenn sich dann doch ein Spieler das Sprunggelenk überdehnte, kam das für mich die zweite Überaschung dieses Trainingslagers: der Trainer dieses Spielers vertraute mir und meiner Tätigkeit zu hundert Prozent. Kein Nachfragen, kein Nachschauen - ungewöhnlich für mich, welcher von den österreichischen Vereinen gewohnt war, dass ständig alle Tätigkeiten und jede meiner Handgriffe hinterfragt, beanstandet und kritisiert wurden.

Nach diesen wirklich unglaublich tollen Tagen wurde ich auch noch mit Arbeitsangeboten überhäuft - von einer High-School in Pennsilvania angefangen bis zu einer Universität in New York - welche ich aber allen eine Absage erteilte.

 

wie ein Sportmasseur von der manuellen Lymphdraingage überzeugt wird

Als junger, bis unter die Haarwurzeln motivierter, gerade dem Lehrsaal entsprungener Sportmasseur übernahm ich, aus "Weiterlerngründen", eine Fußballmannschaft, welche in der letzten Liga spielte.

Alle waren so halbwegs durchtrainiert, einige ältere Akteure, welche entweder ihr mehr oder weniger erfolgreiches Tun ausklingen ließen, einige jüngere Spieler, welche entweder mit einer halbwegs erfolgreichen Karriere als Spieler träumten, vorerst eben in dieser untersten Liga geparkt waren. Trainingseifer war von durchschnittlicher Intensität geprägt, eben der ganz normale und durchschnittliche Spielbetrieb in den unteren Leistungsstufen.

Bis auf eines der letzten Spiele in der laufenden Meisterschaft – der war für mich dann doch etwas besonderes.

Ich hatte das Glück, plötzlich mitten in einem Feldversuch für die manuelle Lymphdrainage zu stehen: In einem einzigen Meisterschaftsspiel ergab es sich plötzlich, dass innerhalb von ca. 15 Minuten zwei Spielern die selbe Verletzung passierte. Beide waren ähnlich alt, ähnlich trainiert, eigentlich wirklich ein idealer Zustand. Beiden wurde das Schultergelenk ausgekegelt, beide wurden mit der Rettung ins Spital gebracht, beide wurden gleich versorgt. Sogar vom selben Arzt. Für jeden Sportmasseur die idealen Bedingungen schlechthin.

Nun kam es, dass beim ersten Training nach diesem Spiel beide Akteure zu mir kamen. Als junger Masseur, welcher gerade diverse Ausbildungen erfolgreich abgeschlossen hatte, wollte ich natürlich besonders gut sein. Also wurde für beide Spieler ein Therapieplan ausgearbeitet mit dem Schwerpunkt manuelle Lymphdrainage – dreimal pro Woche eine Stunde stand bei beiden am Plan.

Und nun zum zufällig entstandenen Feldversuch: der eine Spieler kam regelmäßig drei Mal pro Woche und immer zum ausgemachten Zeitpunkt, wurde therapiert, Bewegungsübungen eingebaut – rundum so wie es in jedem Lehrbuch beschrieben wurde und wird. Dieser war nach knapp 4 Wochen wieder voll im Trainingsbetrieb eingegliedert. Keine Beschwerden, keine Probleme.

Ganz zum Unterschied der andere Spieler. Dieser wiederum hielt keinen einzigen Termin ein. Kam nie zu irgendeiner Therapie. Jener, untherapierte, spazierte noch sechs Monate nach diesem Spiel herum und erzählte jedem, dass er noch Zeit brauche, der Arm schmerze, die Bewegungen würden nicht so klappen, wie es sein sollte.

Für meine weitere Laufbahn als Sportmasseur, welche mich in die USA führte, zwischendurch etliche Nationalteams betreute, bei Europameisterschaften arbeitete, Cupsieger und Meister betreute, Olympiastarter therapierte, war diese wirklich kurze Episode sehr lehrreich und half mir sehr weiter in meinem Zugang zur manuellen Lymphdrainage.

Neueste Kommentare

13.05 | 11:35

vielen herzlichen Dank für die rasche und kompetente Hilfe!

13.02 | 20:28

12.02 | 10:57

Interessante Dinge! Tolle Seite!

13.01 | 12:12

Sehr geehrter Herr Helmut Markus,
Bezüglich meiner Tochter die ein bds. angeborenes LyÖ an den UE hat haben wir bereits vor 2-3a einmal Kontakt gehabt. Ich bitte um Rückruf/Email zwecks eines Termins

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